Die Debatte um höhere Alkoholsteuern in Oregon

4. Februar 2024 0 Von chrissi
Die Debatte um höhere Alkoholsteuern in Oregon
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In Oregon, einem Bundesstaat im Nordwesten der USA, entbrennt derzeit eine hitzige Debatte in der Landesregierung über die Erhöhung der Verbrauchsteuern auf Wein und Bier. Ziel dieser Maßnahme ist es, den übermäßigen Alkoholkonsum einzudämmen. Allerdings gibt es eine Studie aus dem Jahr 2021, die nahelegt, dass höhere Steuern kaum Einfluss darauf haben, ob Alkoholmissbraucher ihren Konsum reduzieren. Es wird behauptet, dass diese Studie von der Oregon Health Authority (OHA), einer Gesundheitsbehörde in Oregon, zurückgehalten wurde.

Auswirkungen von höheren Steuern auf den Alkoholkonsum

Die Studie untersuchte den übermäßigen Alkoholkonsum in Oregon und die wirtschaftlichen Auswirkungen einer Erhöhung der Alkoholsteuer auf Wein und Bier auf 20 Cent pro Standardgetränk gegenüber der aktuellen Steuer von 67 Cent pro Gallone für Tafelwein und 2,60 Dollar pro 31 Gallonen Bier. Diese Steuererhöhung würde Oregon von einem der Bundesstaaten mit den niedrigsten Alkoholsteuern zu einem der Bundesstaaten mit den höchsten Alkoholsteuern machen.

Die Studie kam zu dem Schluss, dass höhere Steuern den Gesamtkonsum um 5 Prozent reduzieren würden – allerdings nur um etwa 2 Prozent bei übermäßigen Trinkern, die den Großteil der staatlichen Ausgaben für Alkoholmissbrauch verursachen. Wenn die Forscher die Wahrscheinlichkeit berücksichtigten, dass übermäßige Trinker einfach auf billigere Alkoholsorten umsteigen würden, fiel die Reduzierung auf unter 1 Prozent. Allerdings würde die Regierung von Oregon deutlich höhere Einnahmen erzielen – geschätzt zwischen 239 und 245 Millionen Dollar pro Jahr.

Welche Konsequenzen haben die höheren Steuern für Winzer und moderate Trinker?

Die Auswirkungen auf die Weinindustrie

Da Oregon keine Umsatzsteuer hat, würden die Winzer die finanzielle Last höherer Steuern tragen oder gezwungen sein, die Preise in einem zunehmend wettbewerbsintensiven und schwierigen Markt zu erhöhen. Derzeit fließen nur 3 Prozent der Alkoholsteuereinnahmen in Programme zur psychischen Gesundheit und zur Bekämpfung von Drogenabhängigkeit. Es besteht daher die Notwendigkeit, die Verwendung der bestehenden Steuergelder zu überdenken und eine bessere Verbindung zwischen den Geldern und den Ergebnissen herzustellen.

Die Auswirkungen auf moderate Trinker

Für moderate Trinker könnte eine Steuererhöhung ebenfalls erhebliche Auswirkungen haben. Höhere Preise könnten dazu führen, dass sie weniger konsumieren oder auf billigere, möglicherweise minderwertigere Weine und Biere umsteigen. Dies könnte wiederum negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden haben.

Die Rolle der Oregon Health Authority

Die Oregon Health Authority (OHA) bestreitet, dass sie die Studie absichtlich zurückgehalten hat. Allerdings gibt es Zweifel von Seiten der Weinindustrie. Die Studie wurde weder mit dem Landesparlament noch mit einer kürzlich vom Parlament eingesetzten Arbeitsgruppe geteilt, die das Thema untersuchen sollte.

Jonathan Modie, leitender Kommunikationsbeauftragter der OHA, gab zu, dass seine Behörde zwar einen vorläufigen Bericht des Forschungsunternehmens ECONorthwest im November 2021 veröffentlicht hatte, jedoch den endgültigen Bericht erst am 25. Januar 2024 herausgab, nachdem die Nachricht darüber öffentlich wurde. „Die Veröffentlichung des endgültigen Berichts hätte den Menschen in Oregon ein vollständigeres Bild von den Ergebnissen und Empfehlungen von ECONorthwest gegeben. Die OHA entschuldigt sich für diesen Fehler.“

Zusammenfassung und Ausblick

Die Debatte um höhere Alkoholsteuern in Oregon ist beispielhaft für die Herausforderungen, denen sich Regierungen weltweit stellen müssen, wenn sie versuchen, den Alkoholkonsum zu regulieren und gleichzeitig die Interessen von Herstellern und Konsumenten zu berücksichtigen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Oregon entwickelt und welche Auswirkungen dies auf die Weinindustrie und die Konsumenten haben wird.

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